Exkursion und Briefing bei Airbus Helicopters Donauwörth

Am 03. Juli bekamen zwölf Teilnehmende der HSG für Außen- und Sicherheitspolitik Regensburg eine Führung mit anschließendem Briefing durch das Airbus Helicopters Werk in Donauwörth. Der Leiter für Vertrieb und militärische Kundenbeziehung des Donauwörther Helikopterbauers, Jörg Katzenberger, hatte die Hochschulgruppe im April eingeladen und ermöglichte den Studierenden einen Einblick in ein sicherheitsrelevantes Unternehmen. Neben der Führung wurden in einem Konferenzraum in Beisitz der Leitungen von Marketing und Technik Fragen beantwortet.

Herr Sailer, pensionierter Maschinenbauer mit vier Jahrzehnten Erfahrung im Werk, leitete uns durch das Werk. Er führte uns durch die Geschichte des Unternehmens, den Produktionsverfahren und den Unternehmensleitlinien. Das Unternehmen beschäftigt derzeit rund 7.000 Mitarbeitende in der Niederlassung Donauwörth. Bedenkt man, dass die Stadt um die 18.000 Bewohner hat, stellt es einen großen Wirtschaftsfaktor in der Region dar. Ursprünglich war es die Messerschmitt-Bölkow-Blohm GmbH, kurz MBB, bis sie 1992 in Kooperation mit dem französischen Konkurrenten Aérospatiale zu Eurocopter, heute Airbus Helicopters, verheiratet wurde. Herr Sailer machte aus den anfänglichen Startschwierigkeiten zweier konkurrierender Unternehmen kein Geheimnis und betonte wiederholt, dass daraus dennoch ein Unternehmen entstand, das heute den internationalen Standards von Weltkonzernen entspreche. In den Fertigungshallen zeigte sich, dass viele Produktionsverfahren trotz Einsatz von hoch technologisierten Materialien durch Handwerk im klassischen Sinne hergestellt werden. Einzelne Module und Komponenten werden hier im Zusammenspiel von Handarbeit und Hochpräzisionsmaschinen hergestellt. Auf diesem Wege werden pro Jahr mehr als 100 Fluggeräte für den zivilen und militärischen Bereich hergestellt. Dabei gilt die     H145 als Exportschlager des Unternehmens und ermöglicht die derzeitige Weltmarktführung im Segment der leichten, zweimotorigen Helikopter. In Donauwörth fertigt das Unternehmen daneben auch die Hubschrauber der Typen H135 & NH90 und ist im Rahmen der Standortspezialisierung auch für die Zellen anderer Hubschrauber wie der leichten H125 oder dem neuesten Hubschrauber von Airbus, der H160, verantwortlich. Auch um die Wartung und Instandhaltung für Hubschrauber der Bundeswehr für die Muster NH90, Tiger und CH-53 kümmern sich mehr als 1000 Mitarbeiter des in Donauwörth ansässigen Military Support Centers. Ein weiteres Standbein von Airbus Helicopters in Donauwörth ist die Fertigung von Flugzeugtüren und -toren für die Flächenflugzeuge von Airbus (A320 Familie, A330 und A350).

Mittags fand das Briefing mit Herrn Katzenberger statt, der gemeinsam mit seinem Team sowohl bereitgestellte Fragen als auch aus der Konversation entstandene Fragen beantworteten. Themen der Diskussion waren unter anderem Innovationen im Bereich der militärischen Hubschrauber, die Zeitenwende, die veränderte Wahrnehmung der Verteidigungsindustrie in der Öffentlichkeit und aktuelle Krisensituationen.

Zum Abschluss des Besuches lud uns Airbus Helicopters in die Kantine zu einem gemeinsamen Mittagessen und einer Stärkung vor der Rückfahrt ein.