Goldene Eule 2023 – Abschlussarbeiten im Schatten des sicherheitspolitischen Diskurses

Gemäß dem zweijährigen Turnus hat der BSH im Jahr 2023 zum siebten Mal seinen wissenschaftlichen Nachwuchsförderpreis Goldene Eule verliehen. Es wurden sowohl eine herausragende Bachelorarbeit als auch eine hervorragende Masterarbeit zum Themenkomplex “Vergessene Konflikte, unterschätzte Sicherheitsrisiken” ausgezeichnet.

Gemäß dem zweijährigen Turnus hat der BSH im Jahr 2023 zum siebten Mal seinen wissenschaftlichen Nachwuchsförderpreis Goldene Eule verliehen. Es wurden sowohl eine herausragende Bachelorarbeit als auch eine hervorragende Masterarbeit zum Themenkomplex “Vergessene Konflikte, unterschätzte Sicherheitsrisiken” ausgezeichnet. 

 

Die Schnelllebigkeit der heutigen Medienlandschaft führt nicht nur dazu, dass Nachrichten immer wieder von aktuellen politischen Ereignissen überholt werden, sondern bringt auch mit sich, dass einige dieser Ereignisse unter dem Radar bleiben. Aus diesem Grund zielt das Thema der diesjährigen Goldenen Eule darauf ab, weniger häufig diskutierte Aspekte und wissenschaftliche Perspektiven zu beleuchten. Ziel war es, Sichtbarkeit für Theorien, Methoden und Herausforderungen zu schaffen, die im sicherheitspolitischen Diskurs bisher eher unterbelichtet sind. 

 

Die feierliche Preisverleihung der Goldenen Eule fand am 24. November 2023 in Würzburg im Zuge der 38. Bundesversammlung des BSH statt. Nach einer Begrüßung der rund 50 Gäste durch den damaligen Bundesvorsitzenden Jan Hartung, hat Simone Bieringer, als Beauftragte des Publikationsressorts das Preisausschreiben und den daran anknüpfenden Peer-Review-Prozess kurz vorgestellt. 

 

Die Bedeutsamkeit des wissenschaftlichen Nachswuchsförderpreises des BSH für den sicherheitspolitischen Diskurs in Deutschland hob Leutnant der Reserve Cordula Hedenkamp in ihrem Grußwort hervor. Als Vizepräsidentin für Verbandsorganisation und Weiterentwicklung des Reservistenverbandes der Bundeswehr hat sie die enge Zusammenarbeit mit dem BSH wertschätzend begrüßt. 

 

Anschließend hat Friederike von Stieglitz, Abteilungsleiterin des Bereichs Westafrika bei der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit, eine Keynote zum Themenkomplex “Vergessene Konflikte, unterschätzte Sicherheitsrisiken” gehalten. Dabei hat sie sich auf die sicherheitspolitische Lage im Sahel konzentriert und sich zu den Lehren, die aus den dortigen Eskalationen gezogen werden können, geäußert. 

 

Gewinnbringend komplettiert wurden die inhaltlichen Reden durch den Beitrag von Herrn Lechte, Mitglied des Deutschen Bundestages, Außenpolitischer Sprecher und Obmann des Auswärtigen Ausschusses für die FDP-Bundestagsfraktion. In seiner  Keynote ordnete er die aktuellen sicherheitspolitischen Herausforderungen der Bundesrepublik ein. 

 

Darauf folgte die Verleihung der Goldenen Eule 2023. Die Goldene Eule in der Kategorie Bachelorarbeiten wurde an Jonathan Proksch mit seiner Arbeit zum Thema “Sovereignty and Maritime Conflicts in the South China Sea. An analysis of US-China competition” verliehen. Die gewählte geographische Perspektive ermöglicht eine in der aktuellen Forschungslandschaft wenig präsente, aber sehr gewinnbringende Auseinandersetzung mit den aktuellen Konflikten im Südchinesischen Meer. Zudem geht die Arbeit nicht nur auf die strategischen und wirtschaftlichen Interessen der beiden Großmächte China und USA in der Region ein, sondern thematisiert auch den Stellenwert des Handels, allen voran der Fischerei, für lokale Akteure. 

 

Die Goldene Eule in der Kategorie Masterarbeiten wurde an Lance Bradley und seine Arbeit zu “State-(Re)Building in the Donbas 2015–2021: How and why de facto states do things differently” verliehen. Die preisgekrönte Arbeit wählt mit der Betrachtung des De-Facto-Staat-Status des Donbas eine in der Forschungslandschaft ebenfalls unterbelichtete Perspektive und leistet einen relevanten Mehrwert zur sicherheitspolitischen Debatte. 

 

Im Anschluss an die Preisverleihung fand im Rahmen eines Stehempfangs ein anregender und lebendiger Austausch zwischen den Gästen, Sprecher:innen und Preisträgern statt. Auch in diesem Jahr war die Verleihung des mit 1000 Euro dotierten Preises nur dank der ehrenamtlichen Unterstützung von insgesamt 15 Gutachter:innen möglich, die der BSH sehr zu schätzen weiß Die hochkarätige Expert:innen aus Wissenschaft und Politik aus verschiedenen Fachdisziplinen sind an Institutionen und Thinks Tanks im gesamten deutschsprachigen Raum tätig. Das nächste Preisausschreiben findet im Frühjahr 2025 statt, eingereicht werden können sowohl Abschlussarbeiten aus dem laufenden als auch aus dem Vorjahr.