Zwischen Stolperdraht und Sicherheitsgarant

Die Hochschulgruppe für Außen- und Sicherheitspolitik freut sich sehr, am 11. Juni Hauptmann Thomas Delzeit begrüßen zu dürfen! Von der Landesverteidigung hin zu einem Fokus auf internationale Einsätze und einer Art Einsatzarmee und mittendrin Olaf Scholz und seine Zeitenwenderede? Dies und mehr könnt ihr jetzt in unserem aktuellen Veranstaltungsbericht zu einer Veranstaltung "Quo vadis Bundeswehr - Chancen und Herausforderungen" nachlesen!

Die Hochschulgruppe für Außen- und Sicherheitspolitik freut sich sehr, am 11. Juni Hauptmann Thomas Delzeit begrüßen zu dürfen! Seit 2010 dient Thomas Delzeit in der Bundeswehr und ist derzeit Jugendoffizier im Raum Trier. Dank seiner langjährigen Erfahrung konnte er den Teilnehmerinnen und Teilnehmern sowohl persönliche als auch allgemeine Einblicke in den aktuellen Stand der Bundeswehr geben. Diese Einblicke waren sehr vielschichtig und umfassten nicht nur den gegenwärtigen Zustand des Militärs, sondern auch die politischen Vorgaben sowie die Auswirkungen der sogenannten Zeitenwende.

Die deutsche Bundeswehr verfügt über gut ausgebildetes Personal, doch selbst das beste Personal ist ohne eine gute und vor allem funktionstüchtige Ausstattung wenig wert. Der aktuelle Stand zeigt, dass es beim deutschen Militär viele Lücken gibt, die seit Beginn der russischen Invasion in der Ukraine nur sehr langsam geschlossen werden. Als Olaf Scholz in seiner Zeitenwenderede das 100-Milliarden-Sondervermögen für die deutschen Streitkräfte ankündigte, war die Überraschung in Deutschland groß. Doch wofür soll das Geld verwendet werden? Rund 33 Milliarden Euro werden zugunsten der Luftwaffe eingesetzt, 20 Milliarden Euro sollen in die Digitalisierung fließen, knapp 17 Milliarden Euro entfallen auf das Heer, etwa 9 Milliarden Euro auf die Marine, fast 2 Milliarden Euro auf neue Ausrüstung für die Soldatinnen und Soldaten und weniger als 500.000 Euro auf Forschung und Entwicklung. Die Artillerie geht dabei komplett leer aus. Das Sondervermögen verdeutlicht einmal mehr, dass der Finanzbedarf der Bundeswehr wesentlich größer ist und ein Umdenken in Gesellschaft und Politik erforderlich ist, wenn Deutschland wehrhaft bleiben möchte.

Doch die Bundeswehr steht nicht nur vor dem Problem der Ausrüstung. Auch die Zahl der Soldatinnen und Soldaten ist über die vergangenen Jahre hinweg stetig gesunken. Ein Grund dafür ist unter anderem die Verschiebung des Fokus des deutschen Militärs: von der klassischen Landes- und Bündnisverteidigung hin zu einer Einsatzarmee. Im Zuge der Zeitenwende kam es jedoch nicht nur zu einem Sondervermögen, sondern auch zu einer Umstrukturierung. Der Bereich Cyber wird zu einer neuen Teilstreitkraft und das operative Führungskommando übernimmt künftig die Zuständigkeit sowohl für das Inland als auch für das Ausland.

Wir danken Jugendoffizier Hauptmann Thomas Delzeit für seinen wertvollen Beitrag und die spannenden Einblicke in die aktuellen Herausforderungen und Entwicklungen der Bundeswehr.